So funktioniert der Transport des Motorrades mit der Spedition

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Was tun, wenn das neue Motorrad in Hinterammergau steht, die eigene Wohnung aber in Nordfriesland ist und ein Motorradtransport ansteht? Taugt eine Motorradspedition als Alternative zu Transporter oder Anhänger oder sollte man zum Motorradtransport lieber dem Reiz der Autobahn 7 erliegen und selber auf die Reise gehen?

 

Dinge, die einem besonders am Herzen liegen, gibt man nicht gerne aus den Händen. Das gilt für das Thema Motorrad umso mehr. Wenn das geliebte Zweirad dann aber viele Kilometer transportiert werden soll, oder sogar eine Neuanschaffung ansteht, gibt es Alternativen zum Transport auf eigener Achse. Einige davon wurden bereits in vorhergehenden Artikeln beleuchtet:

Transport des Motorrades via Spedition – der Ablauf

Die Motorräder werden vom Spediteur geladen und gesichert

Die Motorräder werden vom Spediteur geladen und gesichert

Alle Varianten eint jedoch der zeitliche und logistische Aufwand. Um das Motorrad ans Ziel zu bekommen, muss selbst Hand angelegt, mitgereist und eine aufwendige Verladung eingeplant werden. Als Alternative gibt es Speditionen, die sich auf den Transport von Motorrädern spezialisiert haben. Ein Transport ist darüber hinaus nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern nahezu europa- oder sogar weltweit möglich.

Im Internet kann man sich bequem informieren und die Angebote verschiedener Speditionen vergleichen. Nachdem man eine Spedition ausfindig gemacht und beauftragt hat, vereinbart der Disponent der Spedition entweder per E-Mail oder telefonisch einen Abholtermin. Dieser ist meist in einem Zeitfenster angegeben, eine gewisse Flexibilität ist also notwendig.

Tipp: Das Motorrad von der Adresse einer Firma, z.B. Motorradwerkstatt abholen lassen, das spart lange Wartezeiten oder einen Urlaubstag.

Der Transport des Motorrades erfolgt bei der Spedition in geschlossenen LKW oder Anhängern. Je nach Tour werden meist Fahrzeuge der Sprinter-Klasse eingesetzt, es kommen aber auch 7,5 oder 11 Tonner zum Einsatz. Das Einladen übernimmt der Fahrer, schmutzige Finger oder Fehler beim Verzurren sind so also entweder ausgeschlossen, oder der Versicherung der Spedition überlassen.

Für den Transport werden üblicherweise Kleintransporter benutzt

Für den Transport werden üblicherweise Kleintransporter benutzt

Nach der Abholung des Motorrades geht es – das ist ein großer Unterschied zu den anderen Transportmethoden – NICHT direkt zum Empfänger des Motorrades. Speditionen planen sogenannte Touren, beispielsweise eine “Nord-Süd” oder Ost-West” Tour. Je nach Tourenplanung kann es also sein, dass das Motorrad einige Tage unterwegs ist oder sogar umgeladen oder zwischengelagert wird, wenn zum Beispiel die Liefertour noch nicht ausgelastet ist. In der Regel erfolgt die Zustellung aber bis maximal 5 Werktage nach Abholung.

Wichtig: Bei der Beauftragung einer Spedition und der Kalkulation des Preises unbedingt den Versicherungsumfang in Erfahrung bringen. Nicht immer ist das Motorrad gegen Diebstahl und Beschädigung in voller Höhe geschützt, es gibt Speditionen die hierfür einen Aufpreis verlangen. Dies ist im Prinzip eine gute Sache, es überlässt die Entscheidung dem Kunden. Für einen guten Vergleich muss jedoch auch die gleiche Gesamtleistung gegenübergestellt werden.

Ich selbst transportiere ca. 10 Motorräder im Jahr per Spedition, sei es zum Urlaubsort oder als Heimbringer für “Schnäppchenkäufe”. Bisher habe ich unterschiedliche Erfahrungen sammeln können – mit diesem Motorradversand-Anbieter habe ich aufgrund der Einfachheit und Zuverlässigkeit der Abwicklung gute Erfahrungen gemacht und kann ihn zum aktuellen Zeitpunkt (Juni 2016) empfehlen.

Für folgende Einsatzzwecke eignet sich die Motorradspedition als Transportmittel

  • Überführung des Motorrades nach Kauf (“eBay Kauf”)
  • Überführung des Motorrades zum Urlaubsort mit Zeitfenster
  • Rückholung eines rollfähigen Unfallmotorrades

Für folgende Einsatzzwecke eignet sich die Spedition nicht

  • Transport mit festem Abhol- / Lieferzeitfenster
  • Überführung eines neuen Fahrzeuges über dessen Zustand man sich unklar ist
  • zeitsensitive Transporte
  • Transport von Unfallmotorrädern, die nicht mehr rollfähig sind

Die Vorteile und Nachteile des Motorradtransport per Spedition

Kann man sich klemmen - im Stau stehen beim Motorradtransport

Kann man sich klemmen – im Stau stehen beim Motorradtransport

Ein ganz wesentlicher Vorteil des Spedition-Transports ist die stressfreie Abwicklung. Die Logistik, die Verladung, die Terminvereinbarung – alles übernimmt der Dienstleister – und das Fahren noch dazu. Das spart eine Menge Zeit und damit natürlich bares Geld.

Besonders für Transport-Unerfahrene ist gerade der Verladefaktor nicht zu unterschätzen. Beim beladen und sichern können viele kostspielige Fehler passieren: Wenn das Bike von der Rampe oder gar vom Anhänger fällt, ist der Schaden allemal größer, als das vielleicht gesparte Geld, von Schlimmeren ganz abgesehen.

In Hinblick auf die Kosten lässt sich kein pauschaler Betrag für die Spedition nennen. Übliche Faktoren für die Preisberechnung sind Entfernung und Größe der Maschine sowie Versicherungsumfang. Nebenher gibt es natürlich auch einen Preiskampf unter den Anbietern.

Tipp: Wer billigst beauftragt, beauftragt zweimal! Nicht nur stur nach dem Preis gehen, sondern auch Leistungen prüfen und Erfahrungsberichte lesen.

Ob sich die Nutzung einer Spedition gegenüber dem gemieteten Transporter oder Anhänger lohnt, kann also nicht direkt beantwortet werden.

 

Zusammenfassung: Für wen ist die Spedition für den Motorradtransport geeignet?

Der Transport des eigenes Motorrads mit Hilfe einer Spedition eignet sich insbesondere für Leute, die keine eigene Transportmöglichkeit (Anhänger oder Transporter) besitzen oder aus zeitlichen Gründen den Transport nicht selbst übernehmen können. Insofern kann sich eine Spedition vor allem beim Kauf eines Zweirads lohnen. Interessant kann die Spedition auch für längere Motorradreisen sein, wenn ein Miettransporter oder Anhänger ungenutzt am Basisort verweilen würde.

Aufpassen sollte man besonders beim Thema Haftung – da man das eigene Bike in fremde Hände gibt, sollte der Spediteur sehr genau Auskunft über den Versicherungsumfang der Leistung geben können.

 

Comments

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Martin

Hallo, ich heiße Martin und habe mich entschlossen mit Motorradblogger viele Leute an meinem Hobby teilhaben zu lassen. Ich bin seit über 10 Jahren leidenschaftlicher Motorradfahrer und möchte hier über meine Erlebnisse und gefahrene Motorräder berichten. Über Eure Anregungen freue ich mich. Meine Seite auf Google+

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5 Responses

  1. Thorsten sagt:

    Danke Martin für deine Erfahrungen und den Überblick. Hast Du eine Empfehlung für Speditionen, die das gut hinbekommen?

    • Martin sagt:

      Hallo Thorsten, danke für Dein Feedback. Welche Spedition die beste ist muss man im Einzelfall abwägen. Die Spedition die ich verwende habe ich im Text erwähnt 🙂

  2. Ansgar Hillebrand sagt:

    Danke für diese Info! Meine Freundin hat im Juni 2015 ihre BMW F800r mit Mallorca-Transporte.com nach Mallorca liefern lassen. Das Motorrad wurde zuhause abgeholt und später auf ein passendes Transportgestellt umgeladen. Der Transport vom Ruhrgebiet bis nach Mallorca hat 480,.- Euro inkl. MwSt. gekostet. Es war überaus praktisch, denn so konnte ich sie auf meiner Rückreise von Teneriffa auf Mallorca treffen. Wir konnten Mallorca gemeinsam mit zwei Mopeds erforschen und über die Alpen zurück nach Deutschland fahren. Das war eine sehr coole Aktion.

    Und auch ich würde jedem Biker empfehlen, sein Moped mal mit einer gutem Spedition zum Ausgangspunkt einer schicken Reise bringen zu lassen. Viele Grüße, Ansgar

  1. 30. August 2016

    […] interessant: Wie kommt das neue Motorrad zu Euch? und Welche Schutzkleidung wird […]

  2. 12. Dezember 2017

    […] Transport des Motorrades mit der Spedition […]

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